18,2 Millionen Euro mehr Fördermittel für die Bayerischen Feuerwehren

26.03.2018

Die Feuerwehrleute in Bayern bewältigen rein rechnerisch alle zweieinhalb Minuten einen Einsatz. Zur Unterstützung ihrer Arbeit stockte der Freistaat Bayern die Fördermittel im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 54 Prozent auf rund 52 Mio. Euro auf

Günzburg. Rund 3990 Frauen und Männer engagieren sich ehrenamtlich in den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Günzburg. Mit exakt 349 Aktiven ist jede zehnte von ihnen eine Feuerwehrfrau, wie aus einer aktuellen Anfrage der CSU-Abgeordneten Alfred Sauter und Hans Reichhart bei dem Bayerischen Staatsministerium des Innern hervorgeht. „Der Einsatz unserer Feuerwehrfrauen und -männer ist immens“, sagt Alfred Sauter. „Sie stehen Tag und Nacht auf Abruf für die Gesellschaft bereit und setzen sich dabei immer wieder Gefahren für Leib und Leben aus, zum Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger.“ Insgesamt sind 320.000 Feuerwehrdienstleistende in Bayern aktiv, 310.000 davon ehrenamtlich.
 
Statistisch gesehen rücken die Feuerwehrmänner und -frauen in Bayern alle zweieinhalb Minuten zu einem Einsatz aus. 10 Minuten bleibt den Feuerwehrleuten nach dem Notruf um bei einem Brand vor Ort zu sein. „Unsere Feuerwehrleute sind ein unmittelbarer und starker Garant für Sicherheit“, sagt Landtagsabgeordnete Alfred Sauter. „Sie leisten einen erheblichen Beitrag zum Schutz der Gesellschaft und unserer Gemeinden in Mittelschwaben.“ Um die Feuerwehrleute in ihrer Arbeit zu unterstützen, erhöhte der Freistaat Bayern im Jahr 2017 die Fördermittel um 54 Prozent auf rund 52 Millionen Euro (2016: 33,4 Mio. Euro.) Grund für die Steigerung sind deutliche Geräteverbesserungen sowie die Aufrüstung auf moderne Rettungstechnik. Insgesamt investierte der Freistaat Bayern in den vergangenen fünf Jahren mehr als 184 Millionen Euro zur Gewährleistung des Feuerschutzes im Land. Davon flossen 26,6 Millionen Euro in den Regierungsbezirk Schwaben, mehr als zwei Millionen Fördergelder erhielten die Löschzüge im Landkreis Günzburg. Zusätzlich dazu stehen den Wehren im Freistaat Sonderförderprogramme für beispielsweise Gerätewagen Gefahrengut, Wärmebildkameras, Digitalfunk oder Jugendschutzbekleidung zur Verfügung (Tabelle anbei.)
 
In die Zukunft investiert: Fördermittel für die Nachwuchswerbung      
Wie in vielen Vereinen, dünnt sich auch bei den Freiwilligen Feuerwehren in Bayern die Mitgliederdecke aus. In den vergangenen fünf Jahren sank die Zahl der Freiwilligen Feuerwehrleute in Bayern um 8.200 Personen. Um weiterhin einen umfassenden Schutz im Brand-, Überschwemmungs- und Katastrophenfall zu gewährleisten, bemühen sich der Freistaat und der Landesfeuerwehrverband weitere Freiwillige anzuwerben. Seit 2011 stellt der Staat jährlich 275.000 Euro für Imagekampagnen zur Nachwuchsgewinnung zur Verfügung. „Feuerwehren leisten eine starke Jugendarbeit“, sagt der Landtagsabgeordnete und Staatssekretär Hans Reichhart. „In den Gemeinden zwischen Kammel, Mindel und Günz prägen sie den Ortszusammenhalt.“ Mit der Novellierung des bayerischen Feuerwehrgesetzes 2017 werden Möglichkeit zur kommunalen Zusammenarbeit der Löschzüge vor Ort gegeben außerdem wird in den Aufbau von Kinder- und Jugendfeuerwehren investiert. „Es ist richtig, dass den Wehren mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, um Jugendarbeit attraktiv zu gestalten“, sagt Reichhart. „Die Jugendarbeit ist eine wichtige Investition in die Zukunft der Freiwilligenarbeit.“
 
Auch die Erwachsenenbildung der Feuerwehrleute wird gestärkt. Für die Ausbildung ehrenamtlicher Feuerwehrkräfte investierte der Freistaat Bayern von 2008 bis 2017 mehr als 228 Mio. Euro. So konnten die Lehrgangskapazitäten an den Feuerwehrschulen von 46.000 Fortbildungstagen (2011) auf 65.000 Tage im Jahr 2017 erhöht werden. Um dieses Plus zu gewährleisten erhöhte der Freistaat die Lehrstellen an den Schulen um 60 Personen, 65 Mio. Euro wurden für bauliche Verbesserungen investiert, die Erhöhung der Bettenzahl von 330 auf 460 kostete 60 Mio. Euro.
 
Die Fördermittel für starke Feuerwehren im Freistaat im Überblick:
 
  • Im Jahr 2017 erfolgte eine Erhöhung der staatlichen Ausgaben für die Feuerwehrförderung in den Kommunen von 31,8 Mio. Euro (2012) auf 51,6 Mio. Euro (2017). Seit 2012 wurden so insgesamt 216,2 Mio. Euro investiert.
  • Erhöhung der Feuerwehrzuwendungsrichtlinien (seit 2015: +20% Festbeträge)
  • Soderförderprogramm Jugendschutzkleidung (seit 2017: 2,5 Mio. Euro)
  • Sonderförderprogramm Gerätewagen Gefahrgut (seit 2013: ca. 11 Mio. Euro)
  • Sonderförderprogramm Hilfeleistungssätze (seit 2008: 3,8 Mio. Euro)
  • Sonderförderprogramm Wärmebildkameras (von 2011-2016: 6,5 Mio. Euro)
  • Sonderförderprogramm Digitalfunk: seit 2012 stehen 80 Mio. Euro bereit, über 25 Mio. Euro wurden bereits ausbezahlt.
  • Investitions- und Beschaffungsprogramm Katastrophenschutz (seit 2009: 56,5 Mio. Euro)
  • Sonderinvestitionsprogramm Hochwasser (2015-18, 23 Mio. Euro